Interkulturelle Missverständnisse und Hermine Huntgeburths DIE WEIßE MASSAI
Lachen als paraverbale Äußerung erfolgt meist spontan und unverstellt: keine Zeit für Reflektionen, Konstruktionen oder für Erklärungen irgendwelcher Art. Deshalb ist es im Kino gerade dann besonders aufschlussreich, wenn der Film in einer fremden Kultur spielt und die Analyse einen ethnologischen Fokus hat. Als Ergebnis einer Interaktion zwischen Publikum und Film wird das spontane Lachen zu einem höchst interessanten Indikator. Dabei geht es nicht um Häme oder Schadenfreude. Es geht nicht um Ironie, Sarkasmus oder Witz. Und es geht auch nicht um Satire, Parodie oder eine andere bewusst angelegte Form der Komik. Aber um was geht es dann?
Exemplarisch werde ich die Form des Lachens, um die es mir hier geht, an einer Szene aus dem Film DIE WEIßE MASSAI analysieren.1 Hermine Huntgeburths Film war der erfolgreichste deutsche Film im Jahr 2005. Am 15. September kam er in die Kinos – bis Mitte November hatten ihn in Deutschland über 2,5 Millionen Zuschauer gesehen. Er wurde höchst konträr rezipiert und inzwischen mehrfach im Fernsehen gezeigt. Das Drehbuch entstand nach dem autobiografischen Bestseller DIE WEIßE MASSAI von Corinne Hofmann. Es wird die Geschichte der jungen Schweizerin Carola (Nina Hoss) erzählt, die sich während eines Urlaubes in Kenia in den Samburu-Krieger Lemalian (Jacky Ido) verliebt, ihn heiratet und mit ihm im afrikanischen Busch lebt.2
Nach vier Jahren kehrt sie jedoch mit der inzwischen geborenen kleinen Tochter in die Schweiz zurück. Die Analyse der Szene basiert auf Beobachtungen während mehrerer Kinobesuche. Sie bezieht aber auch Interviews, Kommentare in Printmedien und einen Internetchat über den Film mit ein. Bei einem Film, der das Leben einer Schweizerin in einer von Europäern bewunderten afrikanischen Ethnie erzählt, kreuzen sich die Vorstellungen der Zuschauer über das Fremde mit der Realität der Filmgeschichte, bestätigen sich oder werden vielfältig gebrochen. Das Lachen markiert dabei häufig Stellen, an denen das Eigene das Fremde berührt, sich am Fremden reibt oder von ihm irritiert wird. Imagination und Realität, Eigenes und Fremdes gehen schillernde Kombinationen ein – und das Lachen wird dabei ebenso schillernd. Die analysierte Sequenz hat sich bei mehreren Kinobesuchen als eindeutige Lachstelle erwiesen. Hier wird in verschiedenen Konstellationen und aus unterschiedlichen Beweggründen gelacht. Am Ende der Szene lachen nicht nur fast alle Personen im Film, sondern auch (fast) alle Kinobesucher – ein großes, kurzes Gelächter in der ganzen Spannbreite, die das Lachen haben kann, von herzhaft-laut bis unsicher und irritiert, ein Lachen, das schließlich in Lächeln übergeht.
Der Film DIE WEIßE MASSAI läuft bis zu dieser Szene 15 Minuten. Dann lachen die Zuschauer das erste Mal. Bisher wurden in dichten Sequenzen die Ereignisse des letzten Urlaubstages in Kenia wiedergegeben: der Ausflug mit dem Freund nach Mombasa, die Begegnung mit dem Samburu-Krieger Lemalian auf der Likoni-Fähre, der missglückte Drogendeal und die anschließende Hetzjagd, der verpasste Bus zum Hotel, die von der Hotelbewachung abgewiesenen Samburu, der Tanz in der Disco mit Lemalian. Die Protagonistin Carola hat sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Noch am Flughafen trennt sie sich von ihrem Freund und bleibt in Kenia. Der Freund fliegt allein in die Schweiz zurück. Sie möchte vor allem Lemalian wiedersehen. Sie sucht ihn in der Bush-Baby-Disco, wo sie am Abend zuvor getanzt haben. Dort trifft sie aber nur seine beiden Freunde, junge Männer aus seiner Altersklasse, die sie bereits kennt. Sie teilen ihr mit, dass Lemalian nach Hause gegangen sei, nach Barsaloi im Samburu-Distrikt. Carola ist enttäuscht und irritiert: Der Mann, wegen dem sie in Kenia geblieben ist und wegen dem sie sich von ihrem langjährigen Freund getrennt hat, ist verschwunden. Auf ihre Frage erklären ihr die beiden freundlich, wie sie nach Barsaloi kommt.
Sie nimmt zunächst den Bus von Mombasa nach Nairobi. Dort, auf dem Busbahnhof, fragt sie sich durch und kauft ein Busticket nach Maralal, der nächsten Station, die sie anfahren soll. Im Getümmel, dem Durcheinander und der Geschäftigkeit der vielen Menschen, der hupenden Autos, dem Lärm und der Dunkelheit des Busbahnhofes sitzt sie auf einer Bank, mit ihrer großen gelben Umhängetasche als Gepäck, und wartet als einzige Weiße ganz selbstverständlich und geduldig auf den Bus. Er soll laut Auskunft in einer Stunde kommen, aber es wird dunkel bis der Bus schließlich eintrifft. Die Menschen stürzen sich auf den Bus, das Gepäck wird zu dem gepackt, das sich ohnehin schon auf dem Dach des Busses türmt.
Die Fahrt geht los. Sie wird 13 Stunden dauern, zu einem Ort, der im Reiseführer nicht verzeichnet ist: In den trockenen Nordwesten Kenias verirren sich keine Touristen und alleine im Busch dürfen sie sich ohne Erlaubnis auch nicht aufhalten. Als es Tag wird, sehen die Zuschauer: Der Bus ist gut besetzt, aber nicht zu voll, mit Frauen und Männern in überwiegend europäischer Kleidung, einige Frauen mit Kopftuch oder Schal um den Kopf. Die Fahrt geht auf kerzengerader, staubiger Straße durch die Savanne. Carola hat einen Fensterplatz, schaut ab und zu hinaus. Sie macht einen ruhigen, entspannten Eindruck, müde zwar, aber guter Dinge, voll freudiger Erwartung, ohne aufgekratzt zu sein.
Handlung | Dialog | Geräusche | Kameraführung/Einstellung | Zeit |
---|---|---|---|---|
Carola im Bus nach Maralal, der auf der Piste durch die Savanne fährt; sie ist die einzige Weiße im Bus; neben ihr sitzt eine Afrikanerin, die müde und ernst aussieht und ihr Kopftuch zurecht rückt. | Autogeräusche, Motorengeräusche, afrikanische Musik aus dem Off | Schwenk über das Innere des Busses; Großaufnahme der beiden Frauen; | 0.15.22 | |
Carola und die Afrikanerin beginnen eine Konversation. Carola wendet sich lächelnd ihrer Nachbarin zu | Carola: Are you o.k.? (mit deutschem Untertitel) | dgl. | Schwenk auf Carola/Großaufnahme | |
Afrikanerin schaut Carola mit müden Augen an | very bad | Afrikanerin, Großaufnahme | ||
C.: oh | dgl. | Schwenk auf Carola | ||
A.: Are you a doctor? | Schwenk auf beide | 0.15.33 | ||
Carola lacht kurz auf, antwortet freundlich | C.: No | |||
A.:Where are you going? | dgl. | |||
C.: Maralal | ||||
A.:What for? Business? | dgl. | Schnitt: Großaufnahme Carola | 0.15.49 | |
Carola schaut jetzt vor sich hin | C.: No | Immer noch Motorengeräusche und afrikanische Musik aus dem Off | ||
Sie lacht verlegen, dreht den Kopf | C.: For a man | dgl. | ||
Die Afrikanerin strahlt plötzlich, die Müdigkeit wie weg geblasen | A.: Samburu? | Die afrikanische Musik aus dem Off jetzt mit Gesang | Schnitt Großaufnahme Afrikanerin | |
Carola nickt, lächelt verlegen, schaut kurz zum Busfenster hinaus | dgl. | Schnitt/Carola Großaufnahme | ||
Die Afrikanerin lacht, dreht sich zu ihrer Nachbarin über den Gang im Bus und erzählt lebhaft auf Kishuaheli, was Carola gesagt hat | Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht; auf Kishuaheli wird weitererzählt; hörbar und verständlich immer nur die beiden Worte Samburu und Maralal | Lautes Gelächter im Bus, neben der Musik und dem Gesang aus dem Off | Schwenk auf die Afrikanerin, dann auf die andere Frau | 0.16.10 |
Die Nachbarin verdreht vielsagend die Augen, lacht laut und dreht sich zu den Businsassen hinter sich um | Ha, ha, ha, hu, hu | Stimmengewirr, lautes herzhaftes Gelächter von Männern und Frauen, dahinter Musik und Gesang | Schwenk auf die anderen Businsassen, Totale auf das Innere des Busses | 0.16.16 |
Mit wenigen Ausnahmen lachen alle im Bus fröhlich und laut | Ha, ha, ha | dgl. | Schwenk auf die Männer und Frauen im Bus | |
Carola und ihre Nachbarin schauen sich an; lächeln sich an, schauen dann beide versonnen vor sich hin | dgl. | Schnitt, Nahaufnahme beide Frauen | ||
Carola schaut aus dem Busfenster auf die vorbei fliegende Savannenlandschaft | dgl. | Großaufnahme Carola | 0.16.26 | |
Schwenk aus dem Busfenster auf die Savannenlandschaft | ||||
Totale auf Savannenlandschaft/ Weitaufnahme | ||||
Beide Frauen lächeln versonnen | Afrikanische Musik aus dem Off ohne Gesang | Schnitt/Schwenk auf beide Frauen | 0.16.28 |
Die Protagonistin hat alles auf eine Karte gesetzt, ihren Freund verlassen wegen eines Mannes, den sie gar nicht kennt, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat, und ist nun allein in diesem fremden Land. Die Kinobesucher werden von diesen Ereignissen kognitiv und emotional in Atem gehalten, je nach Rezeptionsstil mehr oder weniger – vor allem aber je nach Afrikabild.3
Das Bild von Afrika als „gefährlicher Kontinent“ und als Kontinent der Katastrophen überwiegt in den Köpfen des Kinopublikums. Diese Vorstellungen von einem gefährlichen Afrika tragen einen nicht unerheblichen Anteil am Spannungsaufbau der ersten Viertelstunde des Filmes bei – gerade weil die Protagonistin sich so angstfrei und unbekümmert dort bewegt. Die spannungsgeladenen Ereignisse haben ihren vorläufigen Höhepunkt in der Nacht am Busbahnhof von Nairobi. Dort, wo das Deutsche Auswärtige Amt Touristinnen dringend abrät sich überhaupt aufzuhalten, auch tagsüber nicht, dort wartet Carola allein und völlig entspannt in der Dunkelheit auf die Abfahrt. In den Empfehlungen des Auswärtigen Amtes wird abgeraten, diese Busse ins Hinterland zu benutzen – sie seien schrottreif und extrem unsicher. Dazu kommen Sprachprobleme; nur mühsam verständigt sich Carola auf Englisch. Amüsiert und ungläubig registriert der Schalterbeamte, dass sie zu einem Ort in einer Gegend will, der in keinem touristischen Reisebuch erwähnt und normalerweise von Weißen nicht besucht wird.
Um die Lachszene zu verstehen, ist die Vergegenwärtigung des Spannungsaufbaus wichtig, denn wie Theodor W. Adorno konstatiert: „Allemal begleitet Lachen, das versöhnte wie das schreckliche, den Augenblick, da eine Furcht vergeht.“4 Wenn die Spannung nachlässt oder, wie Immanuel Kant es formuliert hat, wenn wir „der plötzlichen Verwandlung einer gespannten Erwartung in nichts“ beiwohnen, ist das Anlass zum Lachen, zumindest aber zu einer heiteren Stimmung.5 Exakt das passiert, als sich die Busgesellschaft in der Morgensonne für das europäische Kinopublikum als vollkommen harmlos entpuppt, der Bus keine Panne hatte und nicht zusammengebrochen ist. Die Musik aus dem Off tut ihr Übriges. Letztlich ist das große Lachen, in das die Szene schließlich einmünden wird, auch ein Lachen aus Erleichterung, das hier bereits vorbereitet wird.
In der Morgensonne sieht also das Kinopublikum erleichtert, wie Carola erwartungsfroh und zuversichtlich im Bus sitzt. Sie beginnt ein Gespräch mit ihrer Nachbarin, zeigt Interesse und Mitgefühl, begleitet vom verbindlichen, freundlichen Lächeln als Universalsprache des Menschen, als Kommunikationsmittel. Auch wenn es darüber keine systematischen ethnologischen Forschungen gibt, kann man davon ausgehen, dass Lächeln – wie in vielen Kulturen – auch bei den Kenianerinnen und Kenianern als eine Art freundlicher Gruß oder als Signal für einen Kontaktbeginn gedeutet wird. Das Bedeutungsspektrum des Mienenspiels variiert kulturell in einem bestimmten Rahmen, aber man kann grundsätzlich davon ausgehen, dass es kulturenübergreifend und daher für alle Menschen verständlich bestimmte elementare Gefühlslagen signalisiert.6 Im Fall dieses Begrüßungs- und Beschwichtigungslächelns trifft das sicher zu (auch wenn nicht alle Ethnologen diesen Satz uneingeschränkt gelten lassen würden).
Die Frage ihrer Nachbarin, ob sie Ärztin sei oder wegen Geschäften die Reise mache, kommentiert Carola – und mit ihr viele Leute im Kino – mit einem kurzen Auflachen. Offenbar sind das für die Afrikanerin die einzig denkbaren Gründe, warum eine Weiße in das abgelegene Gebiet im Nordwesten Kenias fährt, denn eine Touristin würde sich nicht dorthin verirren. Mit den Klischees von Afrikanerinnen über Europäerinnen konfrontiert reagieren die Kinobesucher mit Lachen. Dass Europäer Klischeevorstellungen über andere Kulturen haben, wird oft thematisiert. Aber es ist offensichtlich amüsant, ja, komisch, mit Klischeevorstellungen anderer Kulturen über uns konfrontiert zu sein.
Als Carola den wahren Grund für ihre Busreise nach Maralal nennt, nämlich ihre Suche nach Lemalian, bricht die Afrikanerin in prustendes Lachen aus. Sie erzählt die Neuigkeit gleich weiter – bis (fast) alle im Bus lauthals lachen. Im allerersten Moment sind die meisten Kinobesucher darüber vermutlich irritiert, wirkt das Lachen der Leute im Bus auf sie befremdlich, dann aber ansteckend.
Warum lachen die Afrikanerinnen und Afrikaner im Bus? Das Lachen eines Dritten stelle eine Form des Urteils dar, schreibt Wilhelm Genazino: „Das in unserer Umgebung, in Hörweite, auftönende Lachen ist immer anzüglich, weil es nicht sagt, was es an uns verurteilt. Das Lachen drückt nur das fertige Urteil aus, nicht seinen Inhalt und nicht seine Begründung“.7 Die Begründung in den deutschen Printmedien ist eindeutig und monokausal: Die Schwarzen im Bus lachen die Weiße aus. So schreibt die Berliner Zeitung:„Caroline [sic!] (Nina Hoss) fährt in den abgelegenen Norden Kenias und sucht einen Mann. Die Frauen im Bus lachen sich kaputt“ (Vogel, 14.9.2005).8 Und jump-cut kommentiert: „Eine Odyssee beginnt. Carola begibt sich auf ihre einsame, verschwitzte Tour durch die unbekannte Welt Afrikas. Naiv erzählt sie einer Mitreisenden im Bus von ihrer Fährtensuche nach einem Mann. Die Botschaft wird rumerzählt. Alle machen sich lustig über die Weiße, die nach dem Massai Ausschau hält“ (Mattern, 15.9.2005). Wie noch zu zeigen ist – und das ist nun wirklich komisch –, ist das eine gänzlich falsche Interpretation ihres Lachens: ein missverstandenes „Urteil“.
Einige Kinobesucher stimmen in dieses Lachen ein, lachen Carola aus, weil sie sich derartig naiv und leichtsinnig auf die Suche nach dem Samburu-Krieger macht. Es ist nicht nur lächerlich, sondern auch dumm, als Weiße diesem „archaischen Macho hinterher zu hecheln“, stellt die Berliner Morgenpost fest (Zander, 15.9.2005). Sie stimmen ein in das Lachen der Afrikaner im Bus. Für diese Kinobesucher ist das Auslachen völlig nachvollziehbar und auch die Begründung für ihr eigenes Lachen: Wie kann man nur so leichtsinnig sein? Die Zuschauer lachen über die konstatierte Naivität der jungen Schweizerin, die da so blauäugig in Afrika unterwegs ist. Das Auslachen funktioniert als Sanktionsmechanismus. Schon in der Verlachkomödie der Frühaufklärung, so Georg Braungart, sei eine Person, die das aufklärerische Normensystem verletzt, dem Lachen preisgegeben; dadurch würde eben dieses Normensystem bekräftigt.9 Das Paradigma der Rationalität, von dem unsere westliche Kultur zutiefst durchdrungen ist, lässt auch heute nicht mit sich spaßen.
Alfred Stern hat zum Lachen seine axiologische Theorie entwickelt. „Wenn man von einer gegebenen Gruppe von Menschen nichts wüsste als das, was sie zum Lachen und Weinen bringt, wäre sie bereits hinreichend charakterisiert. Wir würden damit ihr Wesen kennen, das heißt ihr Wertsystem“.10 Er geht davon aus, dass die Gesellschaft und der Einzelne das Lachen benutzen, um auf indirekte Weise die Erhaltung des eigenen Wertsystems zu sichern: durch Degradation jedes konkurrierenden Wertsystems. In unserem Fall würde das bedeuten, dass die Kinobesucher durch ihr Lachen die Vernunft als Wert verteidigen und Naivität herabstufen. So bestätigt diese Lachszene als emotionale Reaktion, was diese (oder andere) Kinobesucher bereits kognitiv bearbeitet und beispielsweise im untersuchten Internetforum verbalisiert haben: Carola wird als „naiv und dumm“ bezeichnet. In diesem Sinn zeigt sich „die Dummheit, die uns lachen macht als eine Degradation des positiven Wertes der Intelligenz“11, die Naivität, die uns lachen macht als eine Degradation des positiven Wertes der Rationalität.
Meine beiden kenianischen Interviewpartner, zwei junge Luo-Männer12, fanden diese Interpretation jedoch ganz und gar abwegig: „Nein, die lachen doch gar nicht über die weiße Frau. Und wieso soll die dumm sein?“ Als ich ihnen auf diese Frage entgegne, dass deutsche Kinobesucher Carola auslachen, weil sie ihr Verhalten für naiv, dumm und leichtsinnig halten, verschlägt es ihnen die Sprache. Ich fühle mich unwohl. Das Wort „Rassismus“ ist plötzlich unangenehm spürbar im Raum. Sie lächeln unsicher: „Ja, aber was ist daran dumm? Wenn eine Europäerin sich in einen Afrikaner verliebt, wenn es auch nur ein Samburu ist – was ist daran dumm?“ Und kopfschüttelnd: „Auf keinen Fall lachen sie über Carola. Wie kommen die Leute darauf?Die lachen doch über die Samburu!“
Und in der Tat: Das Lachen der Afrikanerin, der die Neuigkeit als erstes erzählt wird, hat nichts Bösartiges oder Überhebliches in Bezug auf Carola. Sie prustet einfach auf das Stichwort Samburu los, ein herzhaftes, lautes, amüsiertes Lachen.13 Irgendetwas ist für die beiden Afrikanerinnen und die anderen im Bus am Wort Samburu wahnsinnig komisch. Aber was? Ihr Lachen wirkt ansteckend, auch wenn die Kinobesucher nur vermuten können, warum gelacht wird. Schließlich gibt es nur wenige im Kinosaal, die so viel Sprachkompetenz oder Kontextwissen über das Zusammenleben der verschiedenen Ethnien in Kenia haben, um zu verstehen, warum die Afrikaner wirklich lachen. Wenn sie es wüssten, würde so manchem im Kinosaal das Lachen im Hals stecken bleiben: Denn die Afrikaner im Bus lachen über die Samburu wie über einen guten Witz. Und der Witz, da ist Walter Grasskamp zuzustimmen, ist eben nicht von vorneherein unschuldig, sondern fast stets destruktiv auf Kosten seiner Protagonisten: „Denn meist deklassiert er Abwesende – sei es im Irrenhaus, sei es im Ethnowitz – damit sich der Erzähler mit seinesgleichen solidarisieren und nach außen abgrenzen kann“.14Die Samburu sind für die Leute im Bus Witzfiguren – das bestätigen auch die beiden Kenianer und alle Interviewpartner mit langjährigen Kenia-Erfahrungen. In ihrer traditionellen Kleidung, dem nackten Oberkörper und den roten Tüchern, den geflochtenen Haaren, den Bemalungen sind die Samburu für die anderen Kenianer der lebende Beweis für Hinterwäldlerei, Sturheit, Eitelkeit und Dummheit. Sie können nicht lesen und schreiben, tanzen für Touristen, ziehen mit ihren Herden durchs Land. Soziologisch würde man dieses Lachen der Leute im Bus als Bestrafung für ein Fehlverhalten ansehen, für eine Exklusion aus der kenianischen Gesellschaft, die die Samburu aber auch selbst vorzunehmen scheinen, in dem sie ihre Traditionen pflegen. Hier allerdings läuft die Exklusion ohne Wissen der meisten Kinobesucher ab.
In Bezug auf die Degradation von Werten in Sterns Theorie könnte man sagen: Die Afrikaner (überwiegend europäisch gekleidete Kikuyu15) verteidigen mit ihrem Lachen die Werte von Fortschritt und Bildung in einem modernen Kenia und degradieren die Werte der Samburu, die für Tradition und ein Leben als Pastoralisten stehen. Man kann mit Alfred Stern in diesem Gelächter auch „einen Verweis der Gesellschaft gegen die separatistischen Tendenzen“ dieser ethnischen Gruppe sehen – als einen Versuch, durch Lachen ihre durch Tradition und Erziehung erworbene Anpassungsunfähigkeit zu korrigieren.16
So betrachtet, vertreten die lachenden Afrikanerinnen und Afrikaner im Bus ein dynamisches Kulturbild und degradieren das statische der Samburu. Das aber würde – soviel hat mir meine Analyse der Rezeption von DIE WEIßE MASSAI verdeutlicht – vielen Kinobesuchern gar nicht gefallen. Die paternalistische Haltung den Massai und Samburu gegenüber und die Tendenz, deren bewunderte Kultur gewissermaßen ‚arterhaltend’ zu beschützen, hängt stark mit dem „Mythos Massai“ zusammen und zieht sich durch die gesamte Rezeption. Dazu kommt die marginalisierte Stellung der Samburu im kenianischen Staat. Dies wird in den ersten 15 Minuten durch die Szene am Hoteleingang thematisiert, wo der Samburu selbst als persönlicher Gast einer Weißen das Hotel nicht betreten darf. Das wiederum bringt Europäer eher zu einer empörten Reaktion, niemals zum Lachen. Schwachen zu helfen, Unterdrückte zu unterstützen, Minderheiten zu schützen, Kulturen und Traditionen zu erhalten sind Werte, die viele Europäer hoch halten – auch wenn diese im eigenen Land manchmal recht wenig beachtet werden. Für die Kinosituation bedeutet das: Afrikaner und deutsche Kinobesucher lachen zur gleichen Zeit, aber aus unterschiedlichem Anlass. Ihre jeweiligen Lachgründe sind für den anderen völlig unverständlich, ja, das Lachen des Anderen würde ihnen buchstäblich vergehen, wenn sie den wahren Grund für das jeweilige Lachen kennen würden.17
Für die Afrikaner kommt der Lachanlass unverhofft und plötzlich. Ein, zwei Worte genügen, und fast alle brechen in Lachen aus. Das spricht für eine Lachgemeinschaft, die ohnehin eine Gruppe bildet und „durch ein gemeinsames Ethos, familiäre Bande, gemeinsame soziale Stellung oder Arbeit miteinander verbunden ist und diese Verbundenheit durch gemeinsames Lachen bekräftigt“.18 Die, die nicht mitlachen (können oder wollen), gehören sozial, familiär und ethnisch nicht zu ihrer Gruppe wie z.B. die verschleierten Somalifrauen oder Carola. Für die Businsassen sind die Samburu also lächerlich. Aber das ist nur die eine Seite: Denn sie haben auch Angst vor ihnen. Sie bewältigen ihre Angst, in dem sie über die Abwesenden lachen.
Für die Kinobesucher wird das Lachen dramaturgisch vorbereitet, was das Lachen zwar nicht garantiert, aber wahrscheinlicher macht. Doch warum lachen die Zuschauer? Lachen sie alle Carola aus? Oder lachen sie einfach mit, weil Lachen ansteckend ist? Weil die „kreatürlich-anarchische Fröhlichkeit uns zum Mitlachen verführen kann?“19 Gleichgültig ob die Kinobesucher das Buch Die weiße Massai kennen oder nicht, und ob sie Carolas Verhalten tolerieren oder nicht: Es gibt nach der ersten Viertelstunde Film eigentlich auch für die, die den Film negativ bewerten, keinen Grund für Spott. Noch hat Carola nichts falsch gemacht, noch ist sie in keiner Weise gescheitert. Im Gegenteil: Sie hat erfolgreich durch Lächeln und Anteilnahme Kontakt mit ihrer Nachbarin geknüpft – wie man das auch bei uns und erst recht in einem fremden Land höflicherweise tut. Im Umgang mit dem Fremden war sie für europäische Kinobesucher vorbildlich: freundlich, offen, doch zurückhaltend und unaufgeregt, nicht von oben herab, ganz natürlich. Die soziale Funktion des Lächelns funktioniert beruhigend auch im interkulturellen Raum. Die Angst vor Ausgrenzung wird durch Lächeln und freundliches Lachen entwaffnet. Lächeln überbrückt Unterschiede und schafft Verbindung. Es funktioniert als Aggressionspuffer und „soziales Schmieröl“20 und hat auch hier die Funktion, separierende Tendenzen zu unterdrücken.
Es gibt aber noch eine andere Begründung für das Lachen: kein Auslachen von Carola, sondern von denen, die Angst vor Afrika haben – manchmal vielleicht auch ein Weglachen der eigenen Angst. Solange von Mut und Leichtsinn und von der Naivität der Protagonistin die Rede ist, schwingt im Hintergrund das Bild vom gefährlichen Afrika mit. Warum sonst sollte man Mut aufbringen müssen, warum sonst verbietet sich Naivität, warum sonst würde man des Leichtsinns beschuldigt? In der Rezeption gibt es jedoch auch etwas jenseits der Dichotomie von Mut und Leichtsinn, jenseits aller Bilder, die Afrika als gefährlich wahrnehmen lassen. Die zwar müde, aber entspannte und heitere Carola im Bus schaut erwartungsfroh auf die vorbeiziehende Savanne. Sie durchbricht mit ihrem Verhalten und ihren Handlungen die Angst vor Afrika. Sie selbst hat keine Angst, und die Kinobesucher sehen das mit Erstaunen. Die eigene Angst erscheint plötzlich irrational und im wahrsten Sinn des Wortes lächerlich. Rezeption verstanden als Interaktion macht es zumindest für den Moment des Kinobesuches möglich, diese Angstfreiheit mitzuerleben, und ein Ausdruck davon ist Lachen. Danach, in Gesprächen, Diskussionen, Reflexionen, wird über diese Ungeheuerlichkeit, die hier real und stellvertretend gelebt und fiktiv miterlebt wird, geredet und geschrieben und Gründe gesucht für das eigene, befreite Lachen. „Na ja, ich war auch so eine mit viel Skepsis und Angst. Und für einen Moment war das so, so (Pause) – das war so komisch, dass alles anders ablief, als ich gedacht hatte“, sagt eine Interviewpartnerin stellvertretend für viele dazu.
Für viele Betrachter ist Carolas Verhalten ein Ausdruck von Offenheit, positiver Neugier und Unvoreingenommenheit einer fremden Kultur und einem Mann aus dieser Kultur gegenüber. Die Kinobesucher sprechen dann vom großen Mut und dem Vertrauen der Protagonistin. Hier werden Lächeln und Lachen, fast trotzig und siegesgewiss, zum Ausdruck der eigenen Meinung: dass es durchaus passieren kann, dass man sich in einen Samburu verliebt. Dem gefährlichen Afrikabild und dem Bild als Katastrophenkontinent wird mit dem Lachen dieser Kinobesucher ein positives Afrikabild entgegengestellt, ein Bild von Afrika als Kontinent von Wärme, Herzlichkeit und Gastfreundschaft. Durch dieses Lachen zeigen die Kinobesucher, dass Afrika nicht so gefährlich ist, wie viele meinen, dass es sich lohnt, dahin zu reisen. Einige Stimmen dazu aus dem Internetforum: „Das kann man gar nicht beschreiben, wie schön dieses Land ist und die Leute so freundlich, immer gut gelaunt.“ „Das Land und die Leute sind wunderbar“; „[…] dieser Kontinent steht was Wärme, Herzlichkeit, Gastfreundschaft und Ausstrahlung betrifft an erster Stelle.“ Oder: „Ich hatte dort the very time of my life, wirklich!“ Die Degradation durch das Lachen bezieht sich hier auf Werte wie Vorsicht und Vernunft. Durch das Lachen werden Werte wie Mut und Vertrauen verteidigt.
Das Verwirrspiel über exkludierendes und inkludierendes Lachen einer Gruppe ist Teil der Komik der Szene – was in der Realität für die Betroffenen meist gar nicht komisch ist. Auch in unserer Gesellschaft gehört Lachen, wie Kaspar Maase anführt, „zu den kulturellen Signalen, nach denen […] ziemlich gnadenlos sortiert wird, wer dazugehört und wer nicht […]“.21 Das Besondere an dieser Szene ist, dass auch die Kinobesucher in dieses Verwirrspiel involviert sind. Die Businsassen exkludieren die Samburu, in dem sie sich über sie lustig machen. Sie exkludieren Carola, die nicht versteht, warum sie lachen. Sie exkludieren die Kinobesucher, die auch nicht wissen, warum gelacht wird, die aber ihre eigenen Gründe zum Lachen entwickeln, sich in der Filmsituation erst einmal einfach vom herzhaften Lachen im Bus anstecken lassen.
Das Mitlachen kann so auch als Versuch interpretiert werden, die Exklusion aufzuheben oder wenigstens zu mildern – nichtahnend, dass die Lachgründe gänzlich andere sind, als man annimmt. Es ist in der Filmszene nicht klar, ob Carola das Lachen auf sich bezieht und sich ausgelacht fühlt. Solange jedoch die Degradation leicht bleibt, wird das „Opfer“ selbst mitlachen. Für Carola ist das Mitlachen in dieser Hinsicht lebensnotwendig. Wenn man in einem fremden Land mit fremden Gebräuchen plötzlich – wenn auch nur indirekt – zum Auslöser für Gelächter wird, ist es das Beste – das kann jeder Feldforscher bestätigen –, man lacht (wenigstens verhalten) mit. Unter dem Aspekt der Exklusion wird man so wieder – und das gilt auch für die Kinobesucher – Teil der Gruppe, wenigstens der Lachgemeinschaft, auch wenn man ihre Lachgründe nicht kennt, und wenn man sie kennen würde, sie gar nicht teilen würde.
Es gibt auch Kinobesucher, die keine Gründe konstruieren, warum die Afrikaner im Bus wohl gelacht haben könnten. Für sie bleiben Tratsch und Lachen völlig unverständlich, und sie reagieren dementsprechend irritiert und unwillig. Unsicherheit und Irritation werden jedoch weggelacht: Vermutetes Auslachen der Weißen (mit der man sich identifiziert) umgedreht in Auslachen der Schwarzen, die da so albern und laut im Bus lachen und damit alle Klischees von den fröhlichen Afrikanern mit mangelnder Affektkontrolle bedienen. Das Klischee des ernsten Deutschen dreht sich im Lachen gegen das Klischee der Leichtigkeit der Afrikaner. Das entbehrt in der Tat nicht einer gewissen Komik. So verlieren auch sie „die Kontrolle“ und lachen mit. Wenn es keine Antwort mehr gibt, so würde man mit Helmuth Plessner argumentieren, antworten die Körper, wird Lachen zur Antwort.22
Der Tratsch im Bus: Er spricht auch für die Annahme einer Gruppe, die einheitliche Werte und Sinnkonstruktionen teilt. So unverbindlich die Afrikaner da im Bus nebeneinander sitzen: Sie sind verbunden – das gemeinsame Lachen stärkt und bekräftigt die Zusammengehörigkeit der Gruppe, zu der das Kinopublikum eben nicht gehört. So erweist sich Lachen einmal mehr als gesellschaftliches Phänomen. Entsprechend dazu Henri Bergson: „Pour comprendre le rire, il faut le replacer dans son milieu naturel, qui est la société; il faut surtout en déterminer la fonction utile, qui est une fonction sociale“.23
Es ist ein missverständliches Lachen – auf vielen Ebenen. Die Szene zeigt auf der einen Seite die Vielschichtigkeit und möglichen Missverständnisse in einer realen und medial simulierten interkulturellen Situation. Sie zeigt auf der anderen Seite aber auch, wie leicht diese Missverständnisse oft – durch Lächeln und Lachen – entschärft und bewältigt werden können. Das Interessante an dieser kurzen Szene ist ihre Komplexität. Innerhalb weniger Sekunden sehen sich die Zuschauer mit einer Fülle von dichten, irritierenden, widersprüchlichen Gedanken und Gefühlen konfrontiert. Die Überlappungen, Irrtümer und Mutmaßungen innerhalb der Szene korrespondieren mit denen zwischen der Filmgeschichte und dem Kontextwissen der Kinobesucher. Sie lachen spontan mit – auch das aus unterschiedlichen Gründen. Der Mangel an Wissen führt zu Lachgemeinschaften der besonderen Art, weil zwar zur gleichen Zeit im Publikum und im Film gelacht wird, aber jeweils über gänzlich anderes und ohne, dass es das Publikum merkt. Inklusion und Exklusion finden ohne Wissen der Zuschauer statt, selbst wenn durch Mitlachen die Exklusion für die Kinobesucher aufgehoben scheint.
Die Afrikaner im Bus hatten ihren Spaß mit den Samburu als Witzfiguren. Ihre Degradation bezog sich vor allem auf die traditionelle Lebensweise der Samburu, über die die deutschen Kinobesucher niemals gelacht hätten. Und gleichzeitig bewältigten sie ihre Angst vor den Samburu, indem sie über die Abwesenden lachten. Für die deutschen Kinobesucher war das Lachen zunächst Ausdruck von Spannungsabbau: vielerlei Vorurteile und Bedenken hatten sich als unbegründet herausgestellt. Afrikabilder wurden sowohl bestätigt als auch gebrochen, Ängste reduziert, Sicherheiten wurden wieder gefunden, Werte verteidigt – alles durch Lachen. Doch kaum einem Kinobesucher sind die Missverständnisse bewusst, auf denen das unreflektierte, spontane Kinolachen beruhte.
Was erstaunlicherweise dennoch als Eindruck bleibt, ist die gemeinschaftsstiftende Wirkung des Lachens. Das große gemeinsame Lachen am Schluss der Szene verbindet Kinobesucher und Filmfiguren jedoch nur in der Tätigkeit des Lachens, nicht aber in Anlass und Motivation. Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als fänden alle das Gleiche komisch, zeigt gerade diese Szene: Das Lachen kann nicht ohne Einbeziehung des sozialen und kulturellen Grundmusters gedeutet werden.24 Erfahrungsgemäß ist das, was als komisch empfunden wird, nicht kulturunabhängig zu klären. Da das Lachen als paraverbale Äußerung häufig so reflexartig, spontan und unverstellt erfolgt, können analysierte Lachstellen auch einiges über die eigenen kulturell geprägten Denk- und Wahrnehmungsmuster aussagen, die sonst unbewusst blieben.
Am Schluss der Szene sitzen die meisten Kinobesucher gewissermaßen mit im Bus und fahren lächelnd wie Carola durch die Savanne auf der Suche nach Lemalian. Dazu erklingt afrikanische Musik aus dem Off.
Internetforum der Constantin Film Verleih GmbH:
www.massai-special.film.de/ “Gästebuch” [20.2.2006].
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http://www.hanka.de/ostafrika/kenya_samburu.html [29.7.2006].
http://endor.hsutx.edu/~obiwan/profiles/samburu.html [25.8.2006].
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Braungart, Georg (1996) Le ridicule. Sozialästhetische Normierung und moralische Sanktionierung zwischen höfischer und bürgerlicher Gesellschaft – Kontinuitäten und Umwertungen. In: Fietz, Lothar/Fichte, Joerg O./Ludwig, Hans-Werner (Hg.). 1996: Semiotik, Rhetorik und Soziologie des Lachens. Vergleichende Studien zum Funktionswandel des Lachens vom Mittel- alter zur Gegenwart. Tübingen.
Beise, Arnd/Mücke, Panja (2003) Böswillige Masse oder anarchische Menge, verblendet zumeist. Das Lachen des Chors in der Oper vom 17.Jahrhundert bis heute. In: Beise, Arnd/Martin, Ariane/Roth, Udo (Hg.). 2003: LachArten. Kulturen des Komischen. Band 1. B
Bergson, Henri (1946) Le Rire. Essais sur la Signification du Comique. Paris.
Burkart, Thomas / Wilhelm, Monika: http://www.introspektion.net/html/filmrezeptionburkart.html [26.6.2006].
Eibel-Eibelsfeldt, Irinäus (1999) Grundriss der vergleichenden Verhaltensforschung – Ethologie. 8. überarb. Auflage. München/Zürich.
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